Ich habe bisher ein wenig vernachlässigt, wie ich ein neues Werk, oder ein Werk, an dem ich beteiligt war, präsentiere. Relativ zurückhaltend, stets nach demselben Schema. Schlicht, zu dezent. Ich habe ihm nicht die Aufmerksamkeit gewidmet, die es verdient hätte. Sollte, müsste, bräuchte aber nicht so sein. Nein, das DARF nicht so sein. Denn eigentlich ist es eine Freude, etwas in Händen zu halten, das man geschaffen hat. Sei es ein Werkstück, ein Gemälde, oder ein Buch.
Darauf soll und darf und muss man stolz sein. Und verdammt nochmal, warum soll man sein Werk nicht der Welt unter die Nase reiben und freudestrahlend zeigen, wie groß der Haufen ist, den man geschissen hat (um es mal derb und … hust … griffig zu formulieren). Machen so viele andere auch. Besonders Unternehmen. So, warum nicht du als Autor auch, wo du doch ein Unternehmen bist.
Jetzt geistert seit zwei, drei Tagen durch die Medien, dass Simon & Schuster, Verlagsriese, Heimat von z.B. Stephen King, aufgekauft wird. Und zwar von Verlags-Moloch Penguin Random House, aka dem Random Penguin, aka der Monstrosität, einstmals auch nur als Bertelsmann bekannt. Auf dem Weg zur Weltherrschaft der Verlage.
Hoppla, abgeschweift. Worauf ich hinauswollte, die meisten Autoren müssen sich in Sachen Werbung für ihre Werke selbst damit beschäftigen und aktiv sein. Auch Verlagsautoren, das ist nicht neu, sondern seit einigen Jahren schon zunehmend erforderlich. Nur mehr wenige Autoren sind geblieben, bei denen die Verlage selbst sich die Mühe machen, sie zu bewerben – die Cashcows und Bestseller und Aushängeschilder. Der Rest muss zusehen, wo er bleibt und sich selbst darum kümmern, wahrgenommen zu werden.
Gut, nochmal der Versuch, zurück zum Punkt zu kommen. Aktuell erschienen von mir ist die Erzählung Cooking Kangoo II: In.A.Gadda.Da.Vida, in der Anthologie Super Pulp 6 (Cooking Kangoo I befindet sich hier …). Cooking Kangoo ist Science Fiction mit jeder Menge Action, und hoffentlich einer unerwarteten Wendung. Cyberpunk.
— Cooking Kangoo 1 in: Super Pulp 01, Taschenbuch beim Verlag … Kindle eBook bei Amazon …
— Cooking Kangoo 2 in: Super Pulp 06, Taschenbuch beim Verlag … Kindle eBook bei Amazon …
Das Erscheinen ist ein Grund zur Freude. Der Herausgeber ist ein superlieber Typ, das Büchlein hat ein wirklich entzückendes Format und ich mag die Figur von Cooking Kangoo sehr gern. Diese Woche habe ich das Belegexemplar aus der Post gefischt und fühlte mich bemüßigt, ein paar Fotos damit zu machen. Ob die gut sind, weiß ich nicht. Aber es ist das, was auf meinem Schreibtisch liegt. Und das hat mir gefallen. Und darum stelle ich jetzt einfach ein paar Fotos hier ab und nehme diese als grundlegende Idee dafür, wie das “Herzeigen” des neuen Werkes vielleicht künftig auch gestaltet sein könnte. Sie sind noch relativ zurückhaltend, finde ich nach einem ersten Blick, aber immerhin der Grundstein, künftig mehr daraus zu machen. Viel mehr.
Mir gehen gerade weitere Fotomotive durch den Kopf. Einige sind ganz schlimm und absurd, andere vielleicht umsetzbar. Aber die paar Bildchen heute werden bestimmt nicht die letzte Fotostrecke sein, wenn ich ein neues Werk in Händen halte. Ich bin kein Marketing-Mensch. Nicht wirklich. Aber die Pause, die ich eingelegt habe, die Wochen ohne Posting auf Instagram, Facebook und Co., haben mir Zeit zum Nachdenken gegeben, wie es denn sinnvoll erscheint (erscheinen kann), sich dort zu präsentieren.
Keine Ahnung, ob meine Überlegungen letztlich richtig sind. Kann ich nur ausprobieren und schauen, was dabei rauskommt. Eines ist jedenfalls fix. Ich bin ein Autor. Also sollte der ganze Wahnsinn autorenzentriert ablaufen. Der Fokus gehört auf den Schöpfer und sein Werk. Mit Spaß, Irrungen, Abweichungen und begleitendem Unsinn. Aber es sollte immer erkennbar sein, wer ich bin und was ich will. Und ganz egal, ob ich Verlagsautor bin oder Self-Publisher, ich muss es selbst tun. Gut oder nicht, ist dabei weniger die Frage. Authentisch sein, das ist der Punkt.
Um diese Authentizität zur Schau zur stellen, muss ich mich von der Leine lassen und den Schwachsinn, der in mir schlummert, Tageslicht erschnuppern lassen. Mal schauen, was das alles zur Folge haben wird. Von genial bis katastrophal ist alles drinnen. Wer nicht wagt, verliert.
Ich frage mich, ob es nicht eine sinnvolle und interessante Möglichkeit gibt, für Bücher ein Unboxing-Video zu erstellen.
Ach ja, die Fotos:
Dieser Beitrag wurde gewürzt mit einer dezenten Prise von trockenem Humor und Selbstironie. Danke.
Der Beitrag [SCHREIBWERKSTATT]: Werk-Präsentation … erschien am 28.11.2020 auf JohnAysa.net …