Bei Netflix kam man auf die Idee, gemeinsam mit Keaton Patti, einem Comedy-Autor (Jimmy Kimmel Live!), einen Bot mit 400.000 Stunden an Horror-Filmen zu füttern und diesen Bot dann seinen eigenen Film schreiben zu lassen. Das Ergebnis ist nicht ganz fünf Minuten lang.
Mr. Puzzles wants you to be less alive lautet der poetische Titel, den die KI ausgerotzt hat.
Der Film ist eine gute und eine schlechte Nachricht zugleich. Die gute Nachricht ist, dass der Film derart haarsträubend absurd ist, dass sich ein Romanautor noch die nächsten Jahrzehnte wohl keine Sorgen machen braucht, dass seine Werke von Maschinen verfasst werden.
Hingegen ist die schlechte Nachricht für Drehbuchautoren, dass der Film nicht weniger blöd ist als viele, viele Horrorfilme, die wir in den letzten Jahren serviert bekommen haben. Im Gegenteil, diesem Streifen haftet sogar eine absolut surreale und anarchistische Qualität an.
Ein paar Beispiele für bemerkenswerte Sprüche in einem Film, der nur aus solchen Sprüchen besteht:
“How do you know my name? – You have a body. Jennifers always have Bodies.” “I don’t know houses. I am a virgin.” “Jennifer screams the scream of many sequels.” “The detective trips because he is mostly whiskey.” “He is not a whale, he is a underwater cop.” “Murdered by a Polter Geisha.”
Und so weiter, und so weiter. Nicht ein Satz, der nicht bemerkenswert schräg und auf surreale Weise stimmig ist. Verrückter Scheiß. Es wäre interessant zu wissen, welche Filme genau dieser Bot gesehen hat, denn aus dem, was die KI kreiert hat, gewinnt man den Eindruck, dass ausschließlich die Filme ab den 2000er Jahren ein Thema waren. Ob es an der Filmauswahl liegt oder die KI einfach aufgrund Metadaten wie der Popularität hier eine Schwerpunkt gesetzt hat?
Das kleine Experiment mag ein Spaß sein, aber letzten Endes zeigt es deutlich die Grenzen künstlicher Intelligenz auf, die Unfähigkeit, essenzielle Inhalte herauszufiltern und bis zu einem gewissen Grad sinnvoll miteinander in Verbindung zu bringen.
Wenn man den Witz auf die Spitze treiben will, dann kann man das Filmchen tatsächlich auch als Zeichen dafür hernehmen, dass man sehr, sehr vorsichtig sein muss, wo schon im jetzigen Alltag Algorhythmen und KI an Entscheidungen beteiligt sind, oder sie gar treffen, die für Menschen Konsequenzen haben können. Die maschinelle Dummheit kann tatsächlich schwere Folgen haben, die nichts mit Kettensägen zu tun haben. Mehr als ein Hilfsmittel, um Menschen dabei zu unterstützen, sachliche Entscheidungen zu treffen, sind KIs noch lange nicht. Und das “I” in KI gehört noch für lange Zeit ganz klein geschrieben.
… Polter Geisha … hmmmmmm …
Und nun viel Vergnügen mit Mr. Puzzles wants you to be less alive
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Der Beitrag [WTF]: Mr. Puzzles wants you … erschien am 01.11.2021 auf JohnAysa.net …