Dieser wahrhaftig ungewöhnliche Roman der lt. Eigendefinition anarchistischen Trans-Autorin Margaret Killjoy ist eine “dropkick-in-the-mouth anarcho-punk fantasy“. Jetzt bin ich mir nicht sicher, wie man diese Bezeichnung auch nur ansatzweise eindeutschen will, obwohl irgendwie verständlich ist, was das bedeutet. Festa kürzt das zu Punk-Fantasy ab und das greift nicht weit genug, denke ich. Übrigens trägt die Website der Autorin den hübschen Namen Birds Before the Storm. Das gefällt mir richtig gut.
Was das Buch definitiv ist, es ist durchaus einzigartig. Zum einen die Hauptfigur. Zum anderen die sehr zugängliche und vor allem ansprechende Auseinandersetzung mit Themen wie Anarchismus und Individualismus. Drittens verweigert sich der Roman etlichen Erwartungen, die beim Lesen unweigerlich aufkeimen. Viertens ist die Ausgabe schickt gestaltet wie alle Bände der Reihe Festa Special. Und fünftens hat das Buch sehr viel Authentizität zu bieten, Margaret Killjoy lässt doch einiges aus ihrem persönlichen Leben in die Hauptfigur und die Handlung einfließen.
Worum es geht: Auf der Suche nach Hinweisen über den mysteriösen Selbstmord ihres besten Freundes verschlägt es die Punkerin Danielle in die seltsam abgeschottete Stadt Freedom. Dort geht etwas Unheimliches vor sich: Die Einwohner haben ein magisches Wesen als Beschützer heraufbeschworen. Doch der Geist, der als blutroter Hirsch erscheint, hat damit begonnen, seine Beschwörer auszuschalten. Danielle muss schnell handeln, um lebend aus Freedom zu entkommen …
Das Lamm wird den Löwen verschlingen glänzt nicht nur durch einen großartigen Titel, sondern auch durch eine sehr schön erzählte Geschichte mit ganz eigener Stimmung und Dynamik. Das Buch gibt es direkt bei Festa. Ran an den Speck! Ich bin von dem Buch rundum angetan und freue mich auf den nächsten Roman mit Danielle Cain – The Barrow will send what it may.
Dieser hübsche, kleine Roman ist mein Lesetipp für diese Woche. Gute Unterhaltung!
Der Beitrag [LESETIPP]: Das Lamm wird den Löwen verschlingen erschien am 05.11.2020 auf JohnAysa.net …
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